Grundofen Teil 1

Nach langen Überlegungen und einigen Tests mit dem bestehenden Ofen habe ich mich entschieden, das Wagnis „Grundofen“ einzugehen.

Nur mit der Erfahrung, dass Lehm ein phantastischer Werkstoff ist, dem man viel weniger zutraut, als er tatsächlich leistet. Und wie gesagt aus den kleinen Experimenten mit dem Lehm im und auf dem normalen Holzofen.

Aber beginnen wir am 26.11. 2019 mit dem Bautagebuch

 

So, das bißchen Einkauf bringen wir nun nach Ventimiglia di sicilia! Das sind 300 Steine von der Ziegelei in Palermo. Wurden dort von Toni noch per Hand gemacht.

Habe noch die Dimensionen des Brennraumes berechnet und hab‘ daran gezweifelt. Die Grundfläche soll 56 x 50 cm sein und die Höhe 92 cm.

Aber wenn ich mir die 20 kg Holz anschaue, dann glaube ich daran, dass diese Masse durchaus realistisch sind. Puh, ganz schön viel Holz und der Brennraum ziemlich groß.

Die ersten Probestellungen. In der Realität lassen sich die schweren Ziegel leider nicht so einfach verschieben, wie am PC! Schade!

28.11.2019

Ich frag mich, wofür ich einen Ofen bauen will! Ich schwitze, es ist richtig warm draußen!

So, Tagesbericht: habe mich entschlossen, mit dem ersten Zug des Grundofens zu beginnen, da davon auch die genaue Position des Ofens abhängt.

Hier an der Treppe möchte ich den Zug, in dem ja die heiße Abluft durchgeht in den oberen Raum führen.

Hoffe, dass es über Nacht etwas abbindet, so dass ich morgen früh die vordere Front des Zuges und den Deckel machen kann.

Übrigens soll hier meine warme Sitzbank entstehen, so mein ungezeichneter Plan. Vorteil eines solchen: Plan und Wirklichkeit sind nicht überprüfbar und es lässt Freiräume für meine Kreativität!

30.11.2019

Gestern habe ich mich an den Ofen gewagt und ihn entsprechend positioniert.

Nach ein paar Stunden macht er schon Fortschritte und ist bis zum Brennraumboden immerhin dreischichtig.

Doch gestern Abend, nach einer kreativen Auszeit in Cefalu wurde mir klar, dass meine ursprüngliche Idee, den Rücklaufzug in der Mitte der Wand nicht zu realisieren ist. Wie soll denn ein solch schweres Teil an die Wand geklebt werden? Ohne Abstützung geht das nicht und das sieht ja grausam aus. Also muss eine neue Idee her!

Daher nun der teilweise Rückbau des ersten Zuges.

Und was mich erneut fasziniert: Beton/Zement müsste ich jetzt mühsam entsorgen und auch sicher einige nicht mehr verwendbare Platten. Den Lehmmörtel sumpfe ich erneut ein und kann ihn wieder verwenden. – Auf ein Neues! –

Lästig aber notwendig, die Verlegung der Ssteckdose. Was nützt diese, wenn sie im Zug unter der Sitzbank ist? Und vielleicht möchte ich ja, wenn es klappt mit der beheizten Bank auch mit dem PC arbeiten.

Fast ganz traditionelle Mischung: 1 Teil Erde (Lehm) und zwei Teile Sand. Da es auf Sizilien keinen Flusssand gibt, nehme ich den hier in der Region vielfach anzutreffenden roten (Wegerand-) Sand und den scharfen grauen Sand.

Je nach Anwendung siebe ich die Erde fein aus, bevor ich sie einsumpfe. Z.B. um den Mörtel für die Ziegelplatten und -steine herzustellen. Als Armierung für diesen speziellen Mörtel, der ja ganz dicht sein muss, nehme ich die Fasern der Neptunbälle (s. dazu hier). Ist zwar eine mühsame Arbeit, diese am Meer angeschwemmten  Bälle, zu zerfasern. Aber es lohnt sich, wird ein sehr weicher und ganz feiner Lehm.

Nun muss ich die Grundplatte des Grundofens noch fertig stellen, bevor ich zurück nach Deutschland muss.

Neueste Beiträge

Neueste Kommentare

Meta

admin Verfasst von:

Schreibe den ersten Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert