Erste Attacke auf die Olivenernte 2020

Nein, es ist nicht Covid19, das den Oliven zu schaffen macht, sondern diese Augenfleckenkrankheit.

Es ist ein Pilz, der offensichtlich im Frühjahr und im Herbst/Winter aktiv wird, in der etwas feuchteren Jahreszeit. Ja, in den letzten Wochen gab es hier ein wenig Regen, was sicher vorteilhaft für den Pilz war, raue, neblige Tage mit hoher Luftfeuchtigkeit.

Das Resultat sind diese „Augenflecken“. Im weiteren Verlauf werden die Blätter gelb/braun und fallen ab. Solange dies in einem Umfang bis 10% der Blätter bleibt, scheint es nicht beängstigend zu sein.

Doch was lässt sich dagegen unternehmen?

Die „biologische Bekämpfung“ lässt eigentlich nur Kupfer in Form von Kupferhydroxid, Kupferoxychlorid, tribasischem Kupfersulfat, Kupfer (I) oxid oder Kupferoctanoat zu, das ein Fungizid ist, und mit 6 kg Kupfer pro Hektar und Jahr ausgebracht werden darf.

Kupfer kommt ja auch in der Natur vor und in unseren Häusern fließt ja das Trinkwasser auch meist durch Kupferrohre. Also nichts wie Kupfer an die Olivenbäume … oder?

Ein Blick auf das Sicherheitsdatenblatt im Internet zeigt, dass es nicht gerade ein bio-Siegel verdient.

Ein Auszug für: Kupfer(I)-chlorid ≥98 %, p.a., ACS

Gefahrenhinweise
H302+H312 Gesundheitsschädlich bei Verschlucken oder Hautkontakt
H315 Verursacht Hautreizungen
H318 Verursacht schwere Augenschäden
H410 Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung
Sicherheitshinweise – Prävention
P273 Freisetzung in die Umwelt vermeiden.
P280 Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtsschutz tragen.
Sicherheitshinweise – Reaktion
P302+P352 BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT: Mit viel Wasser und Seife waschen.
P305+P351+P338 BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen.
P310 Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM/Arzt anrufen.

 

Alternativen gibt es wohl keine. Die einzige natürliche Maßnahme ist auch hier, wie auch bei uns Menschen, das Immunsystem, hier die Pflanzen eigene Abwehr zu stärken. Dies kann wohl in erster Linie dadurch erzielt werden, dass das Mikroklima des Olivenbaumes durch die entsprechende „Belüftung“ vom feuchten ins trockene Milieu gebracht wird. – Daher begreife ich nun auch, warum hier die „alten Olivenbauern“ mir immer wieder mit dem Ausdruck „luce, luce“ klar machen, dass es notwendig ist, den Olivenbaum luftig zu schneiden.

Da geht es nicht nur darum, dass der Olivenbaum Licht bekommt, sondern auch um dieses Mikroklima und dadurch die Verringerung der Augenfleckenkrankheit.

Doch der Pilz überlebt ja nicht nur auf den Blättern, sondern auch auf der Erde. Er gedeiht zwischen 8 – 20°C, also nur im Sommer sind die Bäume geschützt.

Letztes Jahr habe ich bereits zwei Bäume, da für mich das Kupfer nicht in Frage kommt, mit einer wässrigen Lösung auf Oreganobasis (Oregano ist ein unglaubliches Mittel gegen Pilze und Schimmel) gespritzt. Doch leider habe ich heuer erst wieder dran gedacht, als die ersten Zeichen des Pilzes aufgetreten sind. Aber der Befall ist meiner Auffassung nach bisher deutlich geringer ausgefallen. Im Herbst werde ich vor der feuchten Jahreszeit den Spritzversuch erneut vornehmen und den Verlauf genauer dokumentieren.

Vielleicht gibt es ja auch so einen Olivenbauer der bereits ein tatsächlich pflanzliches Mittel gegen diese Augenfleckenkrankheit erfolgreich einsetzt. Ich wäre dankbar für einen Hinweis.

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