Grundofen Teil 3 (Ofenausbau, Tür- und Klappeneinbau)

„Ritorno in sicilia“

Naja, auch wenn es nur wenige Monate her war, dass ich hier gearbeitet hatte, ich musste mich erst wieder reindenken. Die noch ungelösten Probleme waren

a) wie mache ich den Abzug in Kombination mit einer Klappe um den Rauch in die Kanäle zu leiten

b) zieht der Ofen denn überhaupt

c) woher bekomme ich eine passende Oventüre

Das letztere war das einfachste, musste jedoch auch als eines der ersten Dinge erledigt werden, denn ohne Türe kann ich den Rauchabzug des Ofens auch nicht ausprobieren.

Mit Rosario ging ich nach Baucina zum Schlosser, der mir innerhalb von ein paar Tagen eine tolle Ofentür zusammen geschweißt hatte. Mit Lehm wurde sie dann eingebaut und die Zwischenräume verschmiert.

Nun sah das Ganze doch schon fast wie in Ofen aus. Nur das Spezialglas fehlte jetzt noch. Doch immerhin wusste ich schon wo ich es herbekommen kann. Kurz vor Palermo gibt es eine große Glaserei, da müsste es schon eine hitzebeständige Glasscheibe geben.

Aber bis dahin konnte ich mir ja schon  mal Gedanken und pracktische Überlegungen bezüglich des Rauchabzugs und wo und wie ich diese Klappe machen konnte.

Mit einem kleinen Blech experimentierte ich immer wieder an Ort und Stelle, um den möglichen Mechanismus aber vor allem auch den Ort zu finden, wo diese Klappe positioniert werden sollte. Denn das Loch an der Decke in den Kamin wollte ich natürlich nicht verändern.

Immer wieder baute ich ich dort ein kleines Stück weiter, wo es unproblematisch erschien, machte das Loch in die Platte für das Ofenrohr und legte es mal provisorisch auf.

Und schon wurde es konkreter, denn ich hatte ja fast keinen Spielraum, die beiden Rauchkanäle anders zu legen.

Und dann, wollte ich endlich weiter kommen. Wollte sowohl die Klappe bei meinem Schlosser machen lassen und dann weiter Richtung Palermo um das Glas zu holen.

Das Spezialglas, das offensichtlich bis 600°C aushält war kein Problem zu bekommen, nur recht teuer. Und sie haben es mir gleich eingebaut, wobei ich es nicht fixieren solle. Doch es klappert hin und her, denke das ist auch nicht so gut. Wird mir schon noch was einfallen.

Mein Schlosser war leider nicht da und ich musste nochmals zwei Anläufe machen, doch dann hat er die Klappe nach der obigen Zeichnung gleich umgesetzt.

Miste, ich habe mich vom Schlosser überreden lassen, meine Konstuktion zu vereinfachen und zum Sperren der Klappe nur diesen Winkel hin zu machen. Das schien genial, doch ich vergas, dass das Blech oben ja nicht nur dafür da war, sondern auch den Spalt zwischen Oberkante Klappe und Platte oben zu schließen. – Was tun? Nochmals nach Baucina fahren und …

Nunja, ein Schweißgerät habe ich ja, also probiere ich es einmal selbst. Die Proben waren alles andere als motivierend und wenig vielversprechend, dass die Klappe ihren Dienst einmal tun könnte. D.h. sie würde wahrscheinlich nie „ihre Klappe halten!“ Grins!

das mit dem alten gusseisernen Ofenrohr war nicht nur eine Plage, sondern war auch noch vergebens. Da musste doch wieder investiert werden. Naja, die neuen sind ja nur noch einen mm stark und wiegen fast nichts. Bin gespannt ob die die Hitze auch so gut aushalten wie die schweren, alten.

Juhu, jetzt kann es vielleicht bald los gehen, mit dem ersten Anbrennen, denn wenn ich die Klappe zu mache, dann müsste eigentlich, rein theoretisch der Rauch gleich durch das Ofenrohr in den Kamin. Die Spannung steigt!

Es sieht alles gut aus.

Was ich nicht fotografiert habe ist, der anschließende Rauch und Dampf. Ich musste reiß aus nehmen, denn wie gesagt hatte ich ja die Ofentüre offen gelassen, damit der Grundofen Luft bekam. Und natürlich dampfte es auch am gesamten Ofen, denn der frische Lehm war natürlich  noch sehr feucht. – Ja, theoretisch hätte ich noch Tage oder besser Wochen warten müssen. Doch die Praxis sieht halt anders aus. Ich will eben alles gleich ausprobieren und Geduld haben, muss ich erst noch lernen!

Aber nach dem Erfolg, dass der Rauch, der nicht durch die Türe ins Wohnzimmer gelang, tatsächlich durch den Abzug, durchs Ofenrohr in den Kamin zog, beflügelte mich, die beiden Züge abzudecken und zu verschließen. Nun war ich mir sicher, dass das funktionieren würde.

Nun ging es doch schnell voran, das Einsumpfen der sizilianischen Erde ( = mein Lehm) dauerte am längsten. Ruck zuck ging es zum zweiten Brandtest.

 

Fazit: Der Ofen macht was es soll! Er heizt!

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